Das dicke Bein, Thema des 3.Zeulenrodaer Phlebologie-Forum

Geschwollenes Bein bei VenenerkrankungBeim 3.Zeulenrodaer Phlebologie-Forum war „das dicke Bein“ Thema. Ursachen dafür gibt es viele. Frau Dr.med Christine Zollmann, die wissenschaftliche Leiterin der Fortbildungsveranstaltung nennt Krampfadern, Acrodermatitis/ Borreliose, Charcotfuss oder Thrombose als Ursachen, wobei chronische Venenerkrankungen zu den häufigsten Ursachen gehören.

Bei weiteren Fachvorträgen stellten erfahrene Spezialisten verschiedene Ursachen für das dicke Bein vor und erläuterten Ihr Vorgehen bei der Behandlung. Eines wird deutlich, unabhängig von der Ursache, kommt bei der Behandlung immer die Kompressionstherapie ins Spiel.

Krampfadern und offenes Bein

„Das Ziel der Behandlung bei chronischen Venenerkrankungen ist, den gestörten Blutrückfluss zu verbessern“, sagt Dr. med. Christoph Dressler. Er setzt bei der Krampfadernoperation auf eine venenerhaltende Methode mit VenoPatch. Trotz dieser Operationsmethode, bei welcher die Funktionsfähigkeit der Venenklappen wieder hergestellt wird, bleibt die Kompressionstherapie weiterhin eine Option. In der Behandlung des Ulcus cruris venosum (offenes Bein) ist sie neben der operativen Ausschaltung der Refluxstrecken (Venen mit Rückfluss) ein Hauptbestandteil der Therapie.

Unser Tipp für die Behandlung bei offenem Bein: VenoTrain ulcertec

Thrombose

Venenthrombosen werden häufig fehlgedeutet. Dr.med. Helmut Uhlemann erläutert ein Beispiel, bei dem eine Patientin mit Muskelschmerzen in seine Klinik kam. Die Einnahme von Magnesium in den vergangenen zwei Wochen hatten ihr keine Linderung gebracht. Es stellte sich heraus, dass es sich nicht um Muskelschmerzen, sondern um eine Vier-Etagen-Thrombose handelte. In der Klinik in Altenburg, wo Dr.med. Helmut Uhlemann Chefarzt der Inneren Medizin / Angiologie ist, besteht deshalb der Anspruch, einen Verdacht auf Thrombose am gleichen Tag zu bestätigen oder auszuschliessen. Denn besteht tatsächlich eine frische Thrombose im Bereich der Hüfte oder des Oberschenkels, liegt die Letalitätschance bei 5-10%. Mit der sofort eingeleiteten medikamentösen Blutverdünnung sinkt das Risiko drastisch. Zusätzlich erhält jeder Patient einen Kompressionsverband, der nach wenigen Tagen durch einen Kompressionsstrumpf, meist in der Kompressionsklasse 2, ersetzt wird.

Unser Tipp für die Behandlung nach einer Thrombose: VenoTrain Soft oder VenoTrain business für Herren

Lymphödem

Zum Thema Lymphödem hält Herr Volker Hack vom Medizinischen Versorgungszentrum Pommelsbrunn am Phlebologie-Forum einen Vortrag und erläutert die fünf Säulen einer erfolgreichen Lymphödem Therapie.

  • Lymphdrainage: Korrekte und genügend häufige Behandlungen steht im Vordergrund
  • Kompressionstherapie: Bis die maximale Volumenreduktion erreicht ist, werden Kompressionsverbände eingesetzt. Danach wird ein Strumpf, in den meisten Fällen flachgestrickt, angepasst. Es gilt darauf zu achten, dass der Patient mit dem Strumpf zufrieden ist und ihn auch trägt. Volker Hack erläutert, „besser ein Kniestrumpf am Bein als die Strumpfhose im Schrank.“
  • Gewichtsreduktion falls nötig
  • Bewegung
  • Psychologische Unterstützung

Übergewicht

Immer mehr adipöse Patienten suchen Frau Dr.med. Gabriele Faerber im Zentrum für Gefässmedizin Hamburg auf. Sie erläutert, dass Übergewichtige ein erhöhtes Risiko für Thrombosen haben. Bereits ab einem BMI von 25 kann man Veränderungen des Beinvenendrucks feststellen.

Das Risiko an einem Lip- oder Lymphödem zu erkranken sei ebenfalls stark erhöht. Viele Patienten würden aufgrund der Adipositas ein sekundäres Lymphödem entwickeln. Das Lipödem selbst sei zwar diätresistent, zusätzliche Fettpolster könne man aber problemlos angehen, 71% der Lipödem Patienten seien zusätzlich übergewichtig. So begrüsst Frau Dr.med. Faerber es auch, dass die Ernährungstherapie in den neuen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie eine grössere Rolle bekomme als bisher.

Fettgewebe sei östrogenaktiv und das würde die Schwellungen zusätzlich begünstigen. Ausserdem müsse man darauf achten, dass keine Therapie mit Insulin notwendig werde, denn dieses Hormon führe zu weiteren Fettdepots.


Bauerfeind AG (Hrsg.): 3.Zeulenrodaer Phlebologie-Forum, „Das dicke Bein“; Bauerfeind life Magazin, Ausgabe 3/2015, S.24-27


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